Deutscher Fondsverband

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1.12.2023

FCA veröffentlicht Rahmen für Nachhaltigkeitstransparenz und Produktklassifizierung

Die englische Finanzaufsicht FCA hat vor wenigen Tagen das finale Rahmenwerk zu nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten und Produktkategorien veröffentli...

Die englische Finanzaufsicht FCA hat vor wenigen Tagen das finale Rahmenwerk zu nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten und Produktkategorien veröffentlicht. Das Maßnahmenpakt, das im Wesentlichen ein Pendant zur Offenlegungsverordnung (SFDR) in der EU darstellt, soll den Anlegern helfen, sich auf dem Markt für nachhaltige Anlageprodukte zurechtzufinden.

Zentrale Elemente sind:

  • Eine Anti-Greenwashing-Regel für alle von der FCA zugelassenen Firmen, um zu erreichen, dass Behauptungen über Nachhaltigkeit redlich, eindeutig und nicht irreführend sind. Begleitende Leitlinien der FCA werden aktuell im Markt konsultiert.
  • Vorgaben für die Benennung und den Vertrieb von Anlageprodukten, um sicherzustellen, dass die Verwendung von Begriffen mit Nachhaltigkeitsbezug korrekt ist.
  • Vier Kategorien nachhaltiger Produkte, die bestimmte Mindestanforderungen erfüllen und Anlegern helfen sollen, sich in der Produktlandschaft zurechtzufinden.
  • Verbraucherorientierte Informationen, die Privatanlegern helfen, die wichtigsten Nachhaltigkeitsmerkmale eines Produkts zu verstehen.
  • Detaillierte Informationen für institutionelle Anleger und Verbraucher, die mehr Informationen auf vorvertraglicher und periodischer Produktebene sowie bezogen auf die Fondsgesellschaft wünschen.
  • Anforderungen an den Vertrieb, um sicherzustellen, dass die Informationen auf Produktebene Privatanlegern zur Verfügung gestellt werden.

Begleitend zum Regelungsverfahren hat die FCA einige Praxistests durchgeführt und die Erkenntnisse daraus in einem separaten Beitrag festgehalten.

Der neue Regelungsrahmen gilt zunächst nur für in England aufgelegte Fonds. Die FCA weist jedoch darauf hin, dass ausländische Fonds, die in England vertrieben werden, im Sinne der Wettbewerbsgleichheit gleichen Regeln unterliegen sollten. Optionen für die entsprechende Erweiterung des Anwendungsbereichs werden aktuell mit dem englischen Finanzministerium diskutiert.

Aus unserer Sicht sind die nun finalisierten FCA-Regeln vor dem Hintergrund der laufenden EU-Konsultation interessant. Wir werden deshalb in den Gremien prüfen, ob und ggf. welche Ansätze der FCA wir zur Unterstützung unserer Anliegen nutzen können.

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27.11.2023

Details zu Klima- und Umweltzielen der EU-Taxonomie liegen vor

Im EU-Amtsblatt wurden zwei delegierte Verordnungen mit technischen Kriterien für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten nach der EU-Taxonomie veröffentl...

Im EU-Amtsblatt wurden zwei delegierte Verordnungen mit technischen Kriterien für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten nach der EU-Taxonomie veröffentlicht:

  • zu den Klimazielen (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel), die insbesondere auf die Einbeziehung der Luftfahrtindustrie und der Automobilzulieferer in den wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz abzielen (deutsch/englisch)
  • zu den Umweltzielen (Schutz des Wassers und der Meere, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Verhinderung der Umweltverschmutzung sowie Schutz der Biodiversität und der Ökosysteme), die eine Reihe von unterschiedlichen Sektoren und Wirtschaftsaktivitäten betreffen (deutsch/englisch). Die Kriterien zur Kreislaufwirtschaft beziehen sich auch auf wirtschaftliche Aktivitäten im Immobiliensektor (Neubau, Renovierung und Abriss von Immobilien).

Die beiden delegierten Rechtsakte gelten ab Anfang 2024. Unternehmen der Realwirtschaft sollen 2024 allerdings nur über die grundsätzliche Taxonomieeignung ihrer Wirtschaftsaktivitäten berichten. Die Pflicht zur Berichterstattung über die Taxonomiekonformität soll ab Anfang 2025 greifen. Für Unternehmen der Finanzbranche gilt das erleichterte Reporting über die Taxonomieeignung bis Ende 2025.

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24.11.2023

BVI-Marktbarometer Oktober: Kaum Mittelabflüsse trotz Kurseinbruch an den Börsen

Im Oktober reduzierte sich das verwaltete Vermögen offener Publikumsfonds gegenüber dem Vormonat um schätzungsweise 2,2 Prozent.

Im Oktober reduzierte sich das verwaltete Vermögen offener Publikumsfonds gegenüber dem Vormonat um schätzungsweise 2,2 Prozent. Der Abschwung an den Börsen wirkte sich merklich auf Aktien- und Mischfonds aus. So sank das Fondsvermögen auf Grund der negativen Wertentwicklung bei Aktienfonds um 3,6 Prozent und bei Mischfonds um 1,8 Prozent. Davon waren Aktienfonds mit Schwerpunkt auf Technologieunternehmen sowie Unternehmen mit geringer bis mittlerer Marktkapitalisierung am stärksten betroffen. Bei Renten- und Sachwertefonds stagnierte die Wertentwicklung.

Das Neugeschäft im Oktober lag schätzungsweise bei null. Während Aktien- und Mischfonds mit -0,5 bzw. -0,6 Prozent des verwalteten Vermögens leichte Abflüsse verzeichneten, flossen Rentenfonds in der Summe 1,4 Prozent zu. Auch Euro-Geldmarktfonds erhielten neue Gelder (+3,3 Prozent).

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Grundlage: BVI-Investmentstatistik per 30.9.2023. Fortschreibung und Berechnung der Wachstumsbeiträge auf Basis der täglichen Stückzahl/Rücknahmepreise für die 3.000 volumenstärksten Publikumsfonds, für die diese Daten bei Morningstar Direct verfügbar sind. Die Abdeckung liegt bei über 80 Prozent; die Hochrechnung auf den Gesamtmarkt erfolgt auf Basis der BVI-Feingruppen.

jan.simanovski@bvi.de

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22.11.2023

ESMA veröffentlicht Erläuterungen zu nachhaltigen Investments

Die ESMA hat am 22. November 2023 drei Dokumente mit Erläuterungen zu zentralen Themen der Nachhaltigkeitsregulierung veröffentlicht.

Die ESMA hat am 22. November 2023 drei Dokumente mit Erläuterungen zu zentralen Themen der Nachhaltigkeitsregulierung veröffentlicht:

  • Definition von nachhaltigen Investitionen und ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten; 
  • Vermeidung erheblicher Beeinträchtigung von Umwelt- und Sozialzielen (DNSH-Prinzip) und
  • Nutzung von Schätzungen. 

Die Erläuterungen sollen den Anwendern in der Praxis helfen, den EU-Rechtsrahmen für nachhaltige Finanzen besser zu verstehen. Die Dokumente stellen zu diesem Zweck die Informationen zu den regulatorischen Anforderungen zusammenhängend dar und bieten anschauliche Übersichten in Tabellenform. Sie sind rein deskriptiv und sollen weder einschlägige Rechtstexte ersetzen noch neue Interpretationen bzw. Hilfestellungen für die Anwendung der EU-Regeln enthalten.

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17.11.2023

Fondsbranche wächst um 5 Prozent

Die Fondsgesellschaften verwalteten für Anleger in Deutschland insgesamt 3.977 Milliarden Euro per Ende September.

Die Fondsgesellschaften verwalteten für Anleger in Deutschland insgesamt 3.977 Milliarden Euro per Ende September. Das ist ein Zuwachs von rund 5 Prozent seit Jahresanfang (3.804 Milliarden Euro). Der Großteil entfällt mit 1.997 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds.

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In den ersten neun Monaten flossen der Branche netto 55,4 Milliarden Euro neue Gelder zu. Davon entfallen 13,8 Milliarden Euro auf offene Publikumsfonds, die im Vorjahreszeitraum angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg 8,7 Milliarden Euro Abflüsse verzeichneten. Die Absatzliste im laufenden Jahr führen Aktienfonds mit 11,5 Milliarden Euro an. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres flossen aus diesen Fonds 1,7 Milliarden Euro ab. Auch bei Rentenfonds gab es einen Vorzeichenwechsel im Neugeschäft. Nach Abflüssen von 12,4 Milliarden Euro bis Ende September 2022 erhielten sie in den ersten neun Monaten 2023 netto 6,9 Milliarden Euro neue Gelder. Ihr Neugeschäft dominieren Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen (3,2 Milliarden Euro). In der Absatzliste folgen Geldmarktfonds mit einem Zufluss von 4,3 Milliarden Euro, nach einem Abfluss von 9,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Bei Immobilienfonds ging das Neugeschäft im laufenden Jahr zurück. Nach Zuflüssen von 0,7 Milliarden Euro im ersten Quartal und 0,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal verzeichneten sie im dritten Quartal Abflüsse von 0,1 Milliarden Euro. Zuletzt haben sie im vierten Quartal 2016 per Saldo Mittelrückgaben (0,4 Milliarden Euro) verzeichnet. Bei den Mischfonds setzten sich die Abflüsse fort. Bis Ende September summierten sie sich auf 8,5 Milliarden Euro.

Lesen Sie mehr – u. a. zum Neugeschäft und der veränderten Portfolioausrichtung von Spezialfonds – in der Pressemitteilung (deutsch/englisch).
 

frank.bock@bvi.de

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