Deutscher Fondsverband

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24.4.2024

Wie hoch sind die Kosten der betrieblichen Altersversorgung?

Die BaFin hat die Ergebnisse ihrer Umfrage zu den Kosten der Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAVs) veröffentlicht.

Die BaFin hat die Ergebnisse ihrer Umfrage zu den Kosten der Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAVs) veröffentlicht. Die Gesamtkosten deutscher EbAVs betrugen im Jahr 2021 im Schnitt 0,79 Prozent der Kapitalanlagen zu Buchwerten. Die Kosten sind nach Ansicht der BaFin nicht zu hoch. Da es kein strukturelles Kostenproblem gibt, hält die Behörde die Einführung eines regelmäßigen Berichtswesens für überflüssig.

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Hintergrund für die Untersuchung war eine Stellungnahme der EU-Behörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA). Sie hatte im Oktober 2021 vorgeschlagen, dass die europäischen EbAVs an ihre nationalen Aufsichtsbehörden umfassend und regelmäßig über ihre Kosten berichten sollen. Gleichzeitig hatte sie ermöglicht, dass die Behörden vor der Entscheidung hierüber die Kostensituation der von ihnen beaufsichtigten EbAVs analysieren. Dazu hatte die BaFin im vergangenen Jahr bei 70 Pensionskassen und -fonds die Kosten für das Jahr 2021 abgefragt. Dazu gehörten beispielsweise auch die Kosten von Investmentfonds, die EbAVs als Kapitalanlage halten. Die BVI-Mitglieder haben die Bereitstellung der Kosten für Fonds als sehr aufwändig bezeichnet. Insgesamt bezweifelt die BaFin, dass ein umfassendes und regelmäßiges Berichtswesen über die Kosten zu spürbaren Einsparungen führen würde.

felix.ertl@bvi.de

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22.4.2024

BVI-Marktbarometer März: Deutlicher Wertzuwachs bei Publikumsfonds

Im März 2024 stieg das verwaltete Vermögen offener Publikumsfonds geschätzt um 2,5 Prozent auf 1.460 Milliarden Euro.

Im März 2024 stieg das verwaltete Vermögen offener Publikumsfonds geschätzt um 2,5 Prozent auf 1.460 Milliarden Euro. In den beiden Vormonaten lag der Zuwachs bei 1,7 bzw. 1,5 Prozent. Hauptgrund waren vor allem steigende Aktienkurse: Fonds mit Schwerpunkt auf deutsche Aktien verbuchten eine Wertentwicklung von 3,6 Prozent. Auch Anleger von Misch- und Rentenfonds profitierten von steigenden Anteilwerten, bei Sachwertefonds lag die Wertentwicklung knapp über der Nulllinie. 

Die Netto-Zuflüsse betrugen im März unseren Schätzungen zufolge rund 3 Milliarden Euro. Dabei setzten sich die Trends der letzten Monate fort: Etwa die Hälfte des Gesamtzuflusses entfiel auf Rentenfonds, die damit den achten Monat in Folge Zuflüsse von über einer Milliarde Euro erzielten. Vor dem Hintergrund erwarteter Leitzinssenkungen der Notenbanken waren vor allem in Anleihen mit langer Restlaufzeit investierende Produkte gefragt, weil Anleger bei sinkendem Zinsniveau höhere Kursgewinne erzielen können. Auch Geldmarktfonds verbuchten ein positives Neugeschäft. Hinter dem Zufluss von gut 4 Prozent des Fondsvermögens stehen allerdings vor allem kurzfristige Anlagen institutioneller Investoren. Aus Misch- und Sachwertefonds zogen Anleger, wie im Februar, per Saldo Mittel ab.

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Grundlage: BVI-Investmentstatistik per 29.2.2024. Fortschreibung und Berechnung der Wachstumsbeiträge auf Basis der täglichen Stückzahl/Rücknahmepreise für die 3.000 volumenstärksten Publikumsfonds, für die diese Daten bei Morningstar Direct verfügbar sind. Die Abdeckung liegt bei über 80 Prozent; die Hochrechnung auf den Gesamtmarkt erfolgt auf Basis der BVI-Feingruppen.

markus.michel@bvi.de

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19.4.2024

Margin- und Sicherheitszahlungen: Finanzstabilitätsrat stellt Maßnahmen zum Liquiditätsmanagement zur Diskussion

Der Finanzstabilitätsrat (FSB) hat einen Konsultationsbericht mit Empfehlungen zum Liquiditätsmanagement bei Margin- und Sicherheitszahlungen in zentral und nic...

Der Finanzstabilitätsrat (FSB) hat einen Konsultationsbericht mit Empfehlungen zum Liquiditätsmanagement bei Margin- und Sicherheitszahlungen in zentral und nicht zentral abgerechneten Derivate- und Wertpapiermärkten (einschließlich Wertpapierfinanzierung wie Repo) veröffentlicht. Der Bericht ist eine Reaktion auf die jüngsten Stresssituationen auf den Märkten, darunter die Marktturbulenzen im März 2020, der Zusammenbruch von Archegos im März 2021, die Turbulenzen auf einigen Rohstoffmärkten im Jahr 2022 und die Probleme, die viele gepoolte „Liability-Driven-Investment-Fonds“ (LDI) im September 2022 hatten. Der FSB sieht zwar Margin- und Sicherheitszahlungen als notwendigen Schutz vor dem Gegenparteirisiko, dennoch sieht er eine mögliche Gefahr für die Finanzstabilität. Denn solche Zahlungen können die Liquiditätsnachfrage der Marktteilnehmer in Stresssituationen verstärken, wenn sie unerwartet auftreten und einen ausreichend großen Teil des Marktes betreffen. Nach Auffassung des FSB kann sich die Zunahme solcher Abrufe je nach Umfang der Positionen und dem Grad der Liquiditätsvorbereitung unterschiedlich auf die Marktteilnehmer auswirken. 
 
Die acht Empfehlungen des FSB betreffen das Liquiditätsrisikomanagement, die Stresstests und die Szenariogestaltung sowie das Sicherheitenmanagement. Sie beziehen sich auf die Praktiken von Marktteilnehmern, die keine Banken sind, wobei der Schwerpunkt auf Liquiditätsrisiken liegt, die sich aus dem sprunghaften Anstieg von Margin- und Sicherheitszahlungen (auch unter extremen, aber plausiblen Stressbedingungen) ergeben können. Betroffen sind daher Fonds, Versicherer, Pensionsfonds, Family Offices sowie Nicht-Finanzunternehmen (z. B. Rohstoffhändler). Die Empfehlungen sollen auf den bereits bestehenden Regeln und Vorschriften aufbauen, die bereits in vielen Sektoren und Rechtsordnungen bestehen, und diese ergänzen. Dabei soll der Proportionalitätsgrundsatz gelten. Auf EU-Ebene haben die Gesetzgeber mit der EMIR und den ESMA-Leitlinien zu ETFs und anderen OGAW-Themen (umgesetzt in der Derivate-Verordnung) bereits umfassende Maßnahmen getroffen.

Ziel der FSB-Empfehlungen ist es, das übermäßige prozyklische Verhalten einiger Nicht-Banken zu verringern. Die Verbesserung der Liquiditätsvorbereitung der Marktteilnehmer soll dazu beitragen, die Auswirkungen solcher Forderungen in Zeiten weltweiter Spannungen abzuschwächen. 

Wir werden bis zum 18. Juni 2024 eine Stellungnahme abgeben.

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peggy.steffen@bvi.de

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17.4.2024

Februar: Neugeschäft auf niedrigem Niveau

Im Februar 2024 verzeichneten die Fondsgesellschaften einen Netto-Absatz von 2,6 Milliarden Euro.

Im Februar 2024 verzeichneten die Fondsgesellschaften einen Netto-Absatz von 2,6 Milliarden Euro. Die Zuflüsse liegen deutlich unter den Februar-Werten der letzten zehn Jahre, als sie im Schnitt über 10 Milliarden Euro erhielten. In diesem Jahr steuerten Mandate mit 1,7 Milliarden Euro den größten Teil bei. Offene Publikumsfonds erhielten 1,1 Milliarden Euro. An der Spitze der Publikumsfonds-Absatzliste stehen Rentenfonds. Dabei floss die Hälfte der 1,9 Milliarden Euro neu investierten Gelder in Fonds mit Fokus auf kurzlaufende Anleihen. An zweiter Stelle folgen Aktienfonds mit 1,1 Milliarden Euro. Aus Mischfonds zogen Anleger 1,4 Milliarden Euro ab.

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Offene Spezialfonds verzeichneten Mittelabflüsse von netto 0,2 Milliarden Euro, nachdem ihnen im Januar 10,9 Milliarden Euro zugeflossen waren. Die Zuflüsse sind seit der Zinswende in der zweiten Jahreshälfte 2022 spürbar zurückgegangen. Mit Ausnahme des zweiten Quartals 2020, als institutionelle Anleger wegen gestiegenem Liquiditätsbedarf in der Corona-Krise kaum neue Gelder investierten, lag der Netto-Absatz in den Quartalen zuvor bei mindestens 14 Milliarden Euro. Dieser Wert ist seit der Jahresmitte 2022 nicht mehr erreicht worden.

Ende Februar verwaltete die Fondsbranche 4.214 Milliarden Euro. In den vergangenen zwölf Monaten ist das Vermögen um neun Prozent gewachsen.

Das erste Quartal 2024 umfasst die Monate Januar und Februar.

Detaillierte Daten zum deutschen Fondsmarkt finden Sie in der Investmentstatistik und über die Statistik-Abfragen. Interaktive Grafiken mit Anbietervergleichen können Sie in der Grafikstrecke abrufen.

thomas.koop@bvi.de

+49 69 15 40 90 277

17.4.2024

BVI: 44 Maßnahmen für eine attraktive Kapitalmarktunion

Der BVI hat 44 Maßnahmen zusammengestellt, die die Attraktivität der Kapitalmarktunion zum Vorteil aller Marktteilnehmer erhöhen.

Der BVI hat 44 Maßnahmen zusammengestellt, die die Attraktivität der Kapitalmarktunion zum Vorteil aller Marktteilnehmer erhöhen. „Wir unterstützen die Kapitalmarktunion, ist es doch Aufgabe von Assetmanagern, Angebot und Nachfrage von Kapital grenzüberschreitend zusammenzubringen“, sagt Thomas Richter. Sie kommt jedoch seit ihrem Start im Jahr 2015 kaum vom Fleck. Am 17. und 18. April 2024 beraten die EU-Staats- und Regierungschefs auf einem Sondergipfel über die Vollendung der Kapitalmarktunion.

Wir haben unsere Vorschläge in sieben Bereiche zusammengefasst:

1.    Wettbewerbsfähigkeit als Regulierungsziel verankern
2.    EU-Agenda für bessere Rechtsetzung umsetzen
3.    Hürden bei Finanzierung der nachhaltigen Transformation abbauen
4.    Aktionsplan für private Altersvorsorge etablieren
5.    Datenverfügbarkeit und -transparenz erhöhen
6.    Potenzial neuer Technologien ausschöpfen
7.    Kapitalmärkte effizient ausgestalten

Mehr dazu lesen Sie in unserer Pressemitteilung (deutsch/englisch) und im Positionspapier.

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christoph.swoboda@bvi.de

+32 494 98 30 30


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